Ab dem 2. Mai ist PAUL wieder unterwegs – das mobile Cafélino der Evangelischen Kirche in Bamberg startet in die neue Saison. Mit kostenfreiem Kaffee, einem engagierten Team mit offenem Ohr und Beratungsangeboten macht das kleine Barista-Mobil regelmäßig Station in verschiedenen Stadtteilen.
Was PAUL besonders macht: In Stadtvierteln, in denen es an Begegnungsorten fehlt, schafft das umgebaute dreirädrige Elektromobil Raum für Gespräche und spontane Begegnungen bei einer Tasse frischem Kaffee oder Cappuccino. Bei Bedarf bekommen Gäste auch mal unkompliziert Kontakte zu weiterführenden Hilfen oder kirchlichen Ansprechpersonen an die Hand.
In dieser Saison wird es wieder zwei neue Standorte geben. Neben drei bewährten Stationen - dem Brunnen in der Gereuth, dem Gartenstädter Markt und am Kreislaufkaufhaus in der Pödeldorfer Straße - steuert PAUL auch die Hegelstraße neben der Jean-Paul-Kindertagesstätte und den Sylvanersee in Gaustadt (Ecke Ziegelhüttenweg/Kleinseeweg) an.
Hinter dem Projekt steht ein Team engagierter Ehrenamtlicher, begleitet von Stadtblick-Pfarrer Walter Neunhoeffer. Neue Gesichter sind im Team herzlich willkommen – ob für Gespräche, fürs Kaffeekochen oder fürs Fahren von PAUL. Weitere Informationen, auch zu den Standorten und Terminen von PAUL finden Sie hier.
PAULs Wochenplan für die Saison 2025:
Montag 14-16 Uhr: neben der Jean-Paul-Kindertagesstätte in der Hegelstraße
Dienstag 10-12 Uhr: am Kreislaufkaufhaus in der Pödeldorfer Straße
Mittwoch 10-12 Uhr: am Gartenstädter Markt
Donnerstag 10-12 Uhr: am Sylvanersee in Gaustadt (Ecke Ziegelhüttenweg/Kleinseeweg)
Freitag 10-12 Uhr sowie 14-16 Uhr: am Brunnen in der Gereuthstraße
Am 17. Mai 2025 findet um 14 Uhr in der Erlöserkirche Bamberg ein ökumenischer Gottesdienst mit viel Musik für Demenzkranke und ihre Angehörigen sowie alle, die Musik mögen, statt. Unter dem Motto "Du bist nicht allein" lädt die Alzheimer Gesellschaft Bamberg e.V. zu diesem Gottesdienst und anschließend zu Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum unter der Kirche ein. Der Gottesdienst wird von Pastoralreferent Christian Schneider und Pfarrerin Anne Schneider sowie vom Inklusionschor "Auftakt" der OBA (Leitung: Susanne Höldrich) gestaltet. In der Erlöserkirche kann außerdem die Ausstellung "Seelenblende" von Ekaterina Gunreben mit Portrait-Aufnahmen von Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums Albrecht Dürer besucht werden. Es gibt einen barrierefreien Zugang zur Kirche von der Hopfferstr. aus, das Gemeindezentrum unter der Kirche ist mit einem Aufzug erreichbar.
Weitere Informationen unter www.alzheimer-bamberg.de oder telefonisch (0951- 8680169). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dekanatssynode konstituiert sich im Stephanshof und wählt Dekanatsausschuss sowie Präsidium
BildrechteEvangelisch in Bamberg
Der neue Dekanatsausschuss
Am 5. April 2025 hat sich die neu gewählte Dekanatssynode des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Bamberg im Stephanshof konstituiert. Dabei wählte sie ihr neues Präsidium und den künftigen Dekanatsausschuss. Beide Gremien sind zentrale Leitungseinheiten des Dekanats. Sie vereinen gewählte und berufene ehrenamtliche Vertreterinnen und Vertreter aus allen Kirchengemeinden, Pfarreien, kirchlichen Werken und Diensten sowie Hauptamtliche aus verschiedenen kirchlichen Arbeitsbereichen.
Die Synode: Weitblick und Verantwortung
Im Mittelpunkt des Tages standen das gegenseitige Kennenlernen sowie die Wahl des Präsidiums und des Dekanatsausschusses. Dekanin Sabine Hirschmann gab außerdem einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben und Herausforderungen – und die haben es in sich.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass Sie sich engagieren, Zeit schenken und ehrenamtlich so große Verantwortung übernehmen“, sagte Hirschmann und bedankte sich beim Gremium. Dessen Aufgabe sei es, „den Blick aufs Ganze“ zu richten, so die Dekanin. Dazu gehören unter anderem Finanzen, Strukturen, kirchliche Positionen zu gesellschaftlichen Themen sowie inhaltliche und geistliche Impulse.
Rückblick auf mutige Entscheidungen
Schon in der letzten Wahlperiode musste der Dekanatsausschuss weitreichende Entscheidungen für die Zukunft des kirchlichen Lebens im Dekanat treffen. Hintergrund war die Umsetzung des bayerischen Landesstellenplans. Dabei ging es um die Frage, wie die knapper werdenden personellen Ressourcen künftig verteilt werden sollen. Denn bis zum Jahr 2030 wird etwa die Hälfte der Pfarrerinnen und Pfarrer in Bayern in den Ruhestand gehen – und nur wenige neue Kräfte werden nachrücken.
Deshalb wurden neue Stellenprofile geschaffen, die auf Lebens- und Arbeitsbereiche zugeschnitten sind, die im Dekanat Bamberg eine besondere Rolle spielen: etwa die Arbeit mit Geflüchteten, Stadtteilarbeit (z. B. Suppenkirche, PAUL), Öffentlichkeitsarbeit, Altenheimseelsorge, Kunst und Kultur, Ökumene, Tourismus im Steigerwald sowie Kooperationen zwischen Gemeinden.
„Da waren mutige und mitunter schwierige Entscheidungen nötig“, hieß es rückblickend. Denn einige Kirchengemeinden mussten pastorale Stellenanteile abgeben. Gleichzeitig eröffneten diese Reformen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit – auch über die Kirche hinaus mit anderen Lebensbereichen in und um Bamberg.
Große Aufgaben voraus
Auch in der neuen Wahlperiode stehen komplexe Themen an. Ein zentrales wird der Umgang mit kirchlichen Immobilien im Dekanat sein. Da die Landeskirche künftig nur noch einen Teil der Gebäude finanziell fördern kann, müssen bis Mitte 2026 tragfähige und kreative Nutzungskonzepte entwickelt werden.
Auch der nächste Landesstellenplan wirft bereits seine Schatten voraus – mit absehbaren Kürzungen, wie Dekanin Hirschmann betonte. Spätestens bis 2034 müssen neue personelle Entscheidungen getroffen werden, möglicherweise also über die Amtszeit des aktuellen Gremiums hinaus.
Zudem betrifft die laufende Strukturreform der Landeskirche auch das Dekanat Bamberg. Noch ist offen, ob und mit welchem anderen Dekanat eine Fusion bevorsteht.
Trotz der Schwere mancher Themen war die Stimmung im Stephanshof geprägt von Aufbruch und Zuversicht. Brigitte Kiel, erfahrenes Mitglied des Dekanatsausschusses, sagte: „Es ist eine große Lust, in der Kirche wirklich etwas entscheiden zu können – nicht nur im Kleinen, sondern auch im Großen.“
Demokratie in kirchlichen Gremien
Die demokratische Struktur der evangelischen Kirche war auch Thema im Bericht der Landessynodalen Pia Loch. Sie berichtete von der Frühjahrstagung der Landessynode, dem Leitungsorgan der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Dort wurde unter anderem die „Trauung für alle“ beschlossen und über das Verhältnis von Diakonie und Kirche diskutiert. Hier finden Sie weitere Informationen:
Das neue Präsidium - v.l. Pia Loch,
Dekanin Sabine Hirschmann,
Prof. Dr. Iris Hermann
Als neue Präsidinnen der Dekanatssynode wurden Prof. Dr. Iris Hermann (St. Stephan) und Pia Loch (Erlöserkirche, Landessynodale) gewählt. Gemeinsam mit Dekanin Hirschmann bilden sie das neue Leitungsteam der Synode.
Auch der Dekanatsausschuss wurde neu besetzt. Dieses Gremium unterstützt die Dekanin bei der Leitung des Dekanats und trifft wichtige Entscheidungen zu Finanzen, Personal und Immobilien. Es besteht aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen im kirchlichen Dienst.
Für die Stadtregion wurden die Ehrenamtlichen Oliver Rose, Kathrin Lange (beide St. Stephan) und Silka Dörr (Gleisenau) gewählt. Die Westregion wird durch Susanne Alkan (Aschbach-Großbirkach) vertreten, der Süden durch Brigitte Kiel (Höchstadt/Aisch) und Lisa Deutschmann (Hirschaid).
Auf hauptamtlicher Seite gehören dem Ausschuss künftig an:
Pfarrer Thomas Braun (Evangelische Studierendengemeinde) und Pfarrerin Anette Simojoki (Erlöserkirche) für die Stadtregion, Pfarrer Simon Meyer (Walsdorf-Trabelsdorf) für die Westregion sowie Pfarrerin Kathrin Seeliger (Mühlhausen-Weingartsgreuth) für den Süden des Dekanats.
Außerdem gehören die Mitglieder des Präsidiums sowie Pfarrerin Kerstin Kowalski und Pfarrer Wolfgang Blöcker als Stellvertretende der Dekanin ebenfalls zum Dekanatsausschuss.
Ein Segen sein in einer sich verändernden Kirche
Zum Abschluss des Tages feierte die Synode einen Gottesdienst in der Stephanskirche. Unter dem biblischen Leitwort „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“ wurden die Mitglieder der Synode und des Dekanatsausschusses für ihren Dienst gesegnet. In ihrer Predigt sprach Dekanin Hirschmann über die hebräische Bedeutung des Wortes „Glauben“ – nämlich: sich an Gott festhalten. Dieses Bild könne in einer Zeit voller Entscheidungen Kraft geben – und Hoffnung für eine Kirche im Wandel.
Mit der Sitzung am 20.März ging die Amtszeit des bisherigen Dekanatsausschusses zu Ende. Am 5. April wird bei der konstituierenden Sitzung der Dekanatssynode ein neuer Dekanatsausschuss für die nächsten 6 Jahre gewählt.
Der bisherige Dekanatsausschuss hat in den vergangen 6 Jahren mit viel Engagement und Veränderungsbereitschaft sein Amt ausgeführt. Dafür danke nun bei der abschließenden Sitzung Dekanin Sabine Hirschmann sehr herzlich. Sie ließ in ihrer empathischen Ansprache die Themen und Herausforderungen dieser Legislaturperiode nocheinmal vor dem inneren Auge vorbeiziehen. Die Ausschussmitglieder bekamen zum Abschied das "bunte Verdienstkreuz" verliehen, was symbolisch noch einmal zum Ausdruck brachte, was dieses Gremium alles geschafft hat.
Was bedeutet Gerechtigkeit? Diese Frage stand im Mittelpunkt des gemeinsamen Konfi-Tags der Gemeinden St. Stephan, St. Matthäus und Erlöserkirche. Rund 100 Teilnehmende – 70 Konfirmand:innen und 30 Mitarbeitende sowie Referent:innen – widmeten sich diesem zentralen gesellschaftlichen Thema mit Neugier, Offenheit und kritischen Fragen.
Lebendige Diskussionen
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Der Tag begann mit einer interaktiven Abstimmung: Auf Plakaten standen provokante Fragen, die die Jugendlichen mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten konnten – und dann begründen mussten. Schnell wurde klar: Gerechtigkeit ist alles andere als einfach.
„Sind Geld und Lebensmittel gerecht in der Welt verteilt?“ – Ein eindeutiges „Nein“ aus den Mündern der Konfis. „Es gibt so viele Arme und Reiche, das ist nicht fair“, erklärte eine Teilnehmerin. Ein anderer merkte an: „Der Kongo ist eigentlich reich, aber die Menschen dort haben nichts davon.“ Doch eine Gegenstimme erinnerte daran, dass geografische Unterschiede auch eine Rolle spielen: „Manche Länder haben einfach mehr fruchtbares Land als andere.“ Aber ist es gerecht, dass die Chancen eines Menschen vom Geburtsort abhängen?
Nicht weniger engagiert wurde über Diversität diskutiert. „Ist es gerecht, geschlechtersensible Schreibweisen in Schulen zu verbieten?“ Eine klare Haltung: „Es sollte jeder selbst entscheiden können“, so eine Konfirmandin. „Respekt sollte nie verboten sein.“
Die Welt im Wandel – aber wohin?
Ein weiteres großes Thema: Hat sich die Welt in den vergangenen 2000 Jahren in Richtung Gerechtigkeit entwickelt? „Heute gibt es bei uns Frauenrechte, Wahlrecht und keine Sklaverei mehr – das ist ein Fortschritt“, sagte ein Jugendlicher. Doch eine andere Stimme widersprach: „Tiere und Umwelt sind auch bei uns immer noch nicht gerecht behandelt.“
Die Gespräche zeigten, dass sich die Jugendlichen sehr bewusst mit struktureller Ungleichheit, historischer Entwicklung und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzten.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf Gerechtigkeit schauen
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In verschiedenen Workshops trafen die Konfirmandinnen und Konfirmanden auf Fachleute, die sich beruflich mit Gerechtigkeit auseinandersetzen. Nino Nakhutsrishvili von Brot für die Welt erklärte, warum Reichtum oft nicht dort ankommt, wo er am dringendsten gebraucht wird. Christiane Soldner-Kopp und Klaus Muthmann von Amnesty International berichteten von Menschenrechtsverletzungen und der Notwendigkeit, sich aktiv für Gerechtigkeit einzusetzen. Mit Referent Alexander Kurz tauchten die Jugendlichen tiefer in die unterschiedlichen Dimensionen des Themas Diversität ein.
Eindrucksvoll war auch der Austausch mit Pfarrerin Miriam Groß von der Polizeiseelsorge und einem waschechten Polizeikommissar. „Gerechtigkeit heißt, sich für die Würde jedes Menschen einzusetzen“, lautete eine der zentralen Aussagen. Ein Konfirmand fasste es so zusammen: „Die Polizei soll nicht nur bestrafen, sondern helfen – das ist auch Gerechtigkeit.“ Auch die Gefängnisseelsorge regte zum Nachdenken an: „Die Freiheit ist nach dem Leben das höchste Gut“, stellte Pfarrer i.R. Johannes Wagner-Friedrich zur Diskussion. Ein Teilnehmer meinte: „Meine Familie ist mir wichtiger als meine eigene Freiheit.“
Beim Workshop des Vereins Freund statt Fremd e.V. mit Anna-Lena Schubert ging es um das Bamberger Projekt „Blaue Frieda“, um Integration und den Abbau von Vorurteilen. Hier wurde deutlich: Gerechtigkeit muss in einer demokratischen Gesellschaft für alle gelten, gerade für die, die am meisten Unterstützung brauchen, wie beispielsweise Menschen, die aus dem Krieg hierher geflohen sind.
Die Zukunft der Gerechtigkeit – eine Verantwortung für alle
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Am Ende des Tages blieben viele offene Fragen und neue Erkenntnisse. Exemplarisch hierfür steht die Sammlung, in der die Jugendlichen im Workshop bei der Polizeiseelsorge festgehalten haben, was Gerechtigkeit für sie bedeutet: „Wenn alle Menschen gleiche Chancen haben.“ – „Wenn niemand über dem Gesetz steht.“ – „Wenn wir alle mit Respekt behandelt werden.“
Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: „Gerechtigkeit ist nicht selbstverständlich. Wir müssen jeden Tag dafür kämpfen.“ Der Konfi-Tag machte deutlich: Die Jugendlichen haben eine starke Stimme – und sie wollen sie nutzen.
Kunigundentag unter dem Motto „Frauen.Macht.Veränderung.“
Bamberg. Zum Kunigundentag am Samstag haben der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und Sabine Hirschmann, Dekanin des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Bamberg, in einer Dialogpredigt im Bamberger Dom die starke Strahlkraft von Kaiserin Kunigunde betont, die heute wie früher ein leuchtendes Vorbild für gelebten Glauben, soziale Gerechtigkeit und den Einsatz für ein solidarisches Miteinander darstelle.
In Gesellschaft wie auch Kirche sei aktuell immer mehr Zerrissenheit zu erkennen, deshalb brauche es mehr Menschen, „die sich wie Kunigunde dafür einsetzen, dass vorhandene Risse nicht weiter vertieft, sondern vielmehr repariert werden“, sagte Erzbischof Gössl. Genau das habe Kaiserin Kunigunde immer wieder getan: „Sie hat aus ihrem Glauben heraus Lichtpunkte gesetzt in einer oft ungerechten und ungleichen Welt.“ Laut Überlieferungen habe sie sich unter anderem hartnäckig für eine gerechte Entlohnung der Arbeitskräfte beim Bau der Kirchengebäude in und um Bamberg eingesetzt.
Dekanin Hirschmann griff diesen Gedanken auf und würdigte Kunigunde als eine Frau, die trotz Gegenwind konsequent für ihre Überzeugungen eintrat: „In einer Zeit, in der die Rolle der Frau meist darin bestand, im Hintergrund zu bleiben und eben nicht im Rampenlicht zu stehen, leuchtete Kunigunde aus sich, aus ihrem Glauben und aus ihrem Einsatz heraus“, so die Dekanin. Auf diese Weise habe Kunigunde Kirchengeschichte geprägt, womit sie stellvertretend stehe für die vielen Frauen, die Kirche seit jeher tragen.
Als einen zentralen Schlüssel für ihr hohes Maß an Selbstbestimmung nannte Hirschmann den Bildungsstand der Kaiserin. Schon als junges Mädchen sei Kunigunde unterrichtet worden und besaß überdurchschnittliches Wissen. Das habe ihr Selbstbewusstsein verschafft und letztendlich den Mut gegeben, für ihre eigenen Werte einzustehen. Umso wichtiger sei es, am Kunigundentag und dem zeitgleich begangenen Interationalen Frauentag darauf hinzuweisen, dass Frauen weltweit noch immer stark benachteiligt seien. Viele hätten „kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, keinen Zugang zu Bildung und damit auch keine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen“, was sich dringen ändern müsse.
Gesellschaftliche Herausforderungen wie diese wirkten auf uns Menschen häufig wie gigantische Mammutaufgaben, „an denen man ununterbrochen, rund um die Uhr und Tag für Tag arbeiten könnte“, entgegnete Erzbischof Gössl in seinem Schlusswort. Er erinnerte daran, dass auch in dieser Hinsicht von Kaiserin Kunigunde gelernt werden könne. Bei allem Eifer habe sie als fromme Frau Gott stets einen großen Raum in ihrem Leben eingeräumt. Sie sei offen gewesen für Gott und nur so konnte sie Licht bringen in die Dunkelheit ihrer Zeit.
Nach dem Festgottesdienst im Bamberger Dom fand der zweite Teil des Kunigundentages in der Bamberger Stephanskirche und dem zugehörigen Stephanshof statt. Das Ökumenische Team Kunigunde hatte ein vielseitiges Nachmittagsprogramm zusammengestellt, das musikalisch von der „Kuni-Band“ der Werkstatt Christliche Popularmusik begleitet wurde. Nach einem Mittagessen konnten die zahlreich erschienenen Frauen an verschiedenen Workshops rund um das Motto „Frauen.Macht.Veränderung.“ teilnehmen – unter anderem gab es einen kritischen Rückblick auf die Geschichte der Frauenrechte, einen Überblick über Chancen und Herausforderungen für geflüchtete Frauen und eine Auseinandersetzung mit der unbezahlten Sorge- und Care-Arbeit von Frauen.
Den Abschluss des Festprogramms bildete eine szenische Lesung der Schauspielern Ursula Gumbsch. Unter dem Titel „Pfeif auf den Märchenprinzen!“ setzte sie sich auf ebenso nachdenkliche wie humorvolle Weise mit traditionellen Geschlechterrollen und den daraus resultierenden Irrungen und Wirrungen auseinander.
Am Ende des Tages wurden den Teilnehmerinnen mit der Bitte um Gottes Beistand ermutigt, sich nach ihren Möglichkeiten weiterhin solidarisch für ihre eigenen Rechte und die aller Diskriminierten weltweit einzusetzen.
Die heilige Kunigunde hat gemeinsam mit ihrem Mann, dem heiligen Kaiser Heinrich, das Bistum Bamberg im Jahr 1007
gegründet. Sie starb am 3. März 1033 und wurde im Jahr 1200 heiliggesprochen. Der Kunigundentag wird in Erinnerung an sie gefeiert – seit einigen Jahren in Form eines ökumenischen Frauenfestes. Veranstalter sind das Erzbistum Bamberg und das Evangelisch-Lutherische Dekanat Bamberg. Dieses Jahr viel der Kunigundentag passenderweise auf das Datum des Internationalen Frauentages am 8. März. (Dominik Schreiner)
Einführung von Sabine Strelov in den Dienst als Prädikantin
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Insbesondere die Jüngeren in unserem Dekanat kennen Sabine Strelov als Dekanatsjugendreferentin und Verantwortliche für die Konfirmand:innen-Arbeit in der Region West. Manchen Menschen ist sie vielleicht in letzter Zeit auch als Liturgin im Gottesdienst begegnet. Mittlerweile ist Frau Strelov Prädikantin und absolviert die sogenannten Kasualfortbildungen der Landeskirche. Das heißt, sie kann Menschen in Zukunft auch bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen begleiten.
Sabine Strelov wurde am Sonntag, den 2. März 2025 um 9.15 Uhr in der St-Lukas-Kirche in Ebrach (Emil-Kemmer-Str. 6) von Dekanin Sabine Hirschmann in den Dienst als Prädikantin im Dekanatsbezirk Bamberg eingeführt. Sie wird im gesamten Dekanatsbezirk Bamberg, aber mit einem Schwerpunkt in der Westregion Gottesdienste und Kasualien gestalten.
Dekanin Sabine Hirschmann führt Sabine Strelov in ihren Dienst als Prädikantin ein
Beauftragung von Hanna Kurz-Schneider zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung
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Auch Religionspädagogin Hanna Kurz-Schneider ist manchen aus der Jugendarbeit bekannt, wo sie in der Stadtregion ihren Vorbereitungsdienst u.a. im Bereich der Konfirmand:innenarbeit abgeschlossen hat. Neben ihrer hauptberuflichen Arbeit im schulischen Religionsunterricht wird Frau Kurz-Schneider nun auch im Ehrenamt Gottesdienste leiten. Hierfür wurde sie zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung beauftragt.
Hanna Kurz-Schneider wurde am Sonntag, den 9. März 2025, 10:00 Uhr in der Himmelfahrtskirche Lichteneiche (Gundelsheimer Str. 20a) von Dekanin Sabine Hirschmann zum Dienst der öffentlichen Wortverkündigung im Dekanatsbezirk Bamberg beauftragt und berufen und mit Unterstützung verschiedener Weggefährt:innen für ihr künftiges Wirken gesegnet.
"Luft holen!" war das Motiv der Predigt, die Frau Kurz-Schneider an diesem ersten Sonntag der Passionszeit hielt. Damit griff sie das Motto der diesjährigen Fastenaktion der evangelischen Kirche - "7 Wochen ohne Panik" - auf. Von den Schilderungen der aktuellen Weltlage, die "Panikfasten" unmöglich erscheinen lassen, wurden die Gottesdienstbesucher:innen gedanklich in eine 2. Grundschulklasse von Frau Kurz-Schneider mitgenommen. Dort begeben sich die Kinder spielerisch auf Schatzsuche nach ihren emotionalen und körperlichen Grundbedürfnissen - und werden fündig. Frische Luft gehört unbedingt dazu und auch Gemeinschaft, in der man Probleme ganz anders bewältigen kann als alleine. Geborgenheit, Schutz und Spiel gehören für die Kinder ebenfalls in die Schatzkiste der Bedürfnisse und so manches andere. Die Kinder bemerken: Wenn die eigene "Schatzkiste" leerer wird, wird die Luft zum Atmen dünner, die Brust enger und die Angst größer. Gemeinsam mit Religionspädagogin Kurz-Schneider machen sich zugleich auch die Hörer:innen im Gottesdienst gedanklich auf die Suche nach Ressourcen, die das Atmen erleichtern und Mut zum Leben und bewussten Gestalten der Welt schenken können. Dazu gehört auch das Vertrauen auf einen Gott, der dem Menschen nicht nur den Atem des Lebens einhaucht, wie es im Predigtwort aus dem Buch Genesis heißt, sondern ihm auch ein Gegenüber schenkt: Wo der eine Mensch schwach ist, ist der andere stark - und umgekehrt. Eine Predigt, die man innerlich mit nach Hause nehmen konnte, als praktische Atemhilfe angesichts einer atemlosen Nachrichtenlage.
Hanna Kurz-Schneider wird im gesamten Dekanatsbezirk Bamberg, aber mit einem Schwerpunkt in der sogenannten Subregion "Stadt 2" (Kirchengemeinden Auferstehungskirche und Memmelsdorf-Lichteneiche) Gottesdienste und Abendmahlsfeiern gestalten.
BildrechteAntje Behr
RelPädin Hanna Kurz-Schneider und Dekanin Sabine Hirschmann nach der Beauftragungshandlung
40 Paare haben sich im Jahr 2024 bei einfach heiraten im Stephanshof und in der Stephanskirche Gottes Segen zusprechen lassen. Ein überwältigender Tag! Viele Menschen haben nachgefragt: Gibt es das im nächsten Jahr wieder? – Ja, das gibt es! Am 25.05.25 findet einfach heiraten erneut auch im Dekanatsbezirk Bamberg statt: In der Stephanskirche, im Stephanshof und - ganz neu - auf dem Baumwipfelpfad im Steigerwald.
Was ist einfach heiraten?
Bei der Aktion einfach heiraten können Paare sich ohne große Vorbereitung, Kosten und Anmeldung Gottes Segen zusprechen lassen. Für alles "Drumherum" wie Musik, Blumenschmuck, Sektempfang sorgt ein Team vor Ort. Die Paare werden persönlich begleitet und bekommen ihre eigene kurze Segensfeier. Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber möglich (unter einfach-heiraten.bamberg@elkb.de).