Unser Weg zu einem umfassenden Präventions- und Schutzkonzept

Hier finden Sie regelmäßig Neuigkeiten über unseren Weg zu einem umfassenden Präventions- und Schutzkonzept.

Seit dem Frühjahr 2024 arbeitet ein Team aus verschiedenen Bereichen des Dekanats Bamberg an einem umfassenden Schutz- und Präventionskonzept. Ziel ist es, Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu entwickeln und umzusetzen. Das Team setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Kirchengemeindeamts, der Mitarbeitendenvertretung, der Kirchenmusik, der Evangelischen Jugend, des Dekanatsausschusses und der Öffentlichkeitsarbeit zusammen. Darüber hinaus leiten und überwachen die Präventionsbeauftragte Andrea Hofmann und Dekanin Sabine Hirschmann den Prozess.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Präventionsbeauftragte Andrea Hofmann (andrea.hofmann[at]elkb.de). Presseanfragen gerne auch an Öffentlichkeitsbeauftragte Natalie Schreiber (natalie.schreiber[at]elkb.de).

 

Dezember 2024: Der Verhaltenskodex

Im Dezember 2024 traf sich das Präventionsteam des Dekanats erneut. Diesmal stand der Verhaltenskodex auf der Tagesordnung, den jede Person unterzeichnen wird, die im Dekanatsbezirk Bamberg eine haupt-, neben- und ehrenamtliche Tätigkeit ausübt. Den Verhaltenskodex können Sie hier nachlesen.

November 2024: Abschluss der Risiko- und Potentialanalyse im Dekanat Bamberg

Das Präventionsteam des Dekanats Bamberg hat mit der Risiko- und Potentialanalyse einen wichtigen Schritt im Prozess der Entwicklung eines Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt abgeschlossen. Bei diesem Schritt werden verschiedene Bereiche, die für das Schutzkonzept relevant sind, genau unter die Lupe genommen. Den Leitfaden hierfür hat die ELKB-Stelle „Aktiv gegen Missbrauch“ zur Verfügung gestellt. Die Risiko- und Potentialanalyse wurde zwischen dem 13. September und dem 26. November 2024 durchgeführt und bildet die Grundlage für die weiteren Maßnahmen.

Breite Beteiligung relevanter Gruppen

In die Analyse wurden Vertreter:innen derjenigen Arbeitsbereiche eingebunden, die direkt ans Dekanat angegliedert sind: Dekanatsausschuss, Kirchenmusik, Evangelische Jugend (EJ), Kirchengemeindeamt (KGA), die Mitarbeitendenvertretung (MAV) und die Öffentlichkeitsarbeit. Vertreter:innen der Gemeinden St. Stephan und Erlöserkirche, die als Pilotgemeinden die Entwicklung des Schutzkonzepts bereits seit längerer Zeit betreiben, sind beratend Teil des Teams.

Erkenntnisse aus der Risiko- und Potentialanalyse

Die Begehung der Räumlichkeiten im Oktober hat ergeben, dass es in einigen Bereichen räumlich neuralgische Punkte gibt, an denen keine Möglichkeit zur Flucht besteht. Hier wird aktuell an Lösungen gearbeitet, die zeitnah umsetzbar sind.

Weitere Themen wie den Umgang mit Nähe und Distanz in dienstlichen Settings, Kommunikationskultur und Entscheidungsstrukturen innerhalb des Dekanats wurden in den Blick genommen. Erkenntnisse aus diesen Gesprächen werden in die weitere Arbeit zum Konzept eingehen.

Intervention: Was, wenn ein (Verdachts-)Fall aufkommt?

Das Interventionsteam ist eine Gruppe von Menschen, die einberufen wird, wenn dem Dekanat ein Verdachtsfall sexualisierter Gewalt bekannt wird. Im engeren und erweiterte Interventionsteam soll der Fall dann nach dem vorgegebenen Interventionsplan begleitet werden. Ein Interventionsteam wurde bereits gegründet, jedoch noch nicht offiziell vorgestellt. Im Januar 2025 wird es zu einer konstituierenden Sitzung erstmals zusammenkommen. Es folgt dann eine Vorstellung des Teams und seiner Aufgaben auf der Website.

Konkrete Maßnahmen und Handlungsschritte

Die Analyse hat spezifische Maßnahmen hervorgebracht, die bereits umgesetzt werden oder eine zeitliche Rahmung erhalten haben. Dies sind zum Beispiel:

  • Notwendige Veränderungen in Gebäuden bzgl. Fluchtmöglichkeiten und Zugang von fremden Personen sowie Überarbeitung der Hausordnung im Stephanshof unter Berücksichtigung des Schutzkonzeptes
  • Regelmäßige Thematisierung von Nähe und Distanz in den jährlich stattfindenden Mitarbeitendengesprächen
  • Erstellung eines differenzierten Verhaltenskodexes für den Dekanatsbezirk sowie spezifische Arbeitsbereiche
  • Einführung eines klaren Beschwerdemanagements

Weitere Handlungsschritte werden nach und nach im Fortschritt der Schutzkonzepterstellung identifiziert, dokumentiert und umgesetzt.

Ausblick

Das Präventionsteam des Dekanats trifft sich bis voraussichtlich Ende 2025 monatlich:

Dezember 2024 bis Januar 2025: Fertigstellen des Verhaltenskodex und des Leitbildes. Außerdem macht sich das Team mit dem durch die ELKB zur Verfügung gestellten Interventionsleitfaden, sowie Materialien zur Aufarbeitung, Rehabilitation, Beschäftigtenschutz und präventivem Personalmanagement vertraut.

Februar bis April 2025: Individuelle Bausteine zu den Themenbereichen Partizipation, Distanz und Nähe sowie sexualpädagogisches Konzept werden erarbeitet.

Mai bis September 2025: Abschluss der inhaltlichen Arbeiten.

Oktober bis November 2025: Hier erfolgt die Abnahme des Präventions- und Schutzkonzepts durch die Fachstelle der ELKB „Aktiv gegen Missbrauch“.

Dezember 2025: Das Konzept wird vom Dekanatsausschuss beschlossen.

Januar 2026: Veröffentlichung des Präventions- und Schutzkonzepts.

Parallel zum Dekanat entwickeln auch alle Gemeinden in unserem Bezirk eigene Präventions- und Schutzkonzepte. Bitte informieren Sie sich ggf. in den entsprechenden Öffentlichkeitsorganen der jeweiligen Gemeinde.

Verschiedene Menschen auf der Orgelempore
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Raumbegehung der Orgelempore in der Stephanskirche im Rahmen des Schutzkonzepts

Oktober 2024: Erste Basisschulung und Raumbegehungen in den Räumen des Stephanshofs, Eisgrube 16 und Eisgrube 18

Ein Fernsehteam hat das Präventionsteam des Dekanats bei seinen Raumbegehungen und Multiplikatorin Pfin. Kathrin Seeliger bei einer Basisschulung zur Prävention sexualisierter Gewalt im Stephanshof begleitet. Hier können Sie den Beitrag sehen!

Podiumsdiskussion
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Podiumsdiskussion, v.l.n.r.: Dr. Florian Mayer, Elke Habermeier, Sabine Hirschmann, Sophia, Walter Neunhoeffer, Prof. Dr. Regina Fritz, digital zugeschaltet: Sabine Wallner

Oktober 2024: "Dranbleiben!" - Informationsabend mit Podiumsdiskussion zur ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche

Am 16.10.2024 fand in der KUFA Bamberg ein Informationsabend mit Podiumsdiskussion zur ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt statt. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.

Veranstaltet hatten den Abend die Kooperationsgemeinden Erlöserkirche, St. Matthäus Gaustadt und St. Stephan. Die Impulse aus der Podiumsdiskussion und aus den Wünschen des Publikums wurden zur Weiterarbeit mit in das Team der Gemeinden genommen.

 

Juni/Juli 2024: Risiko- und Potentialanalyse angelaufen

Ein zentraler Bestandteil der Arbeit des Präventionsteams ist die Risiko- und Potenzialanalyse. Sie hilft, den aktuellen Stand der Präventionsarbeit im Dekanat zu bewerten, Ressourcen und Potenziale zu erkennen und mögliche Risiken aufzudecken. Ebenso gerät in den Blick, wie unterschiedliche Konzepte verschiedener Bereiche des Dekanats miteinander verknüpft werden müssen, wie beispielsweise die Konzepte der Evangelischen Jugend und der Kirchenmusik.

Nächster Schritt: Raumbegehung

Der nächste Schritt wird im Oktober eine Begehung aller Räumlichkeiten des Dekanats sein, um potenzielle Gefahrenstellen zu identifizieren. Es handelt sich dabei in erster Linie um die dienstlichen Räumlichkeiten in den Gebäuden Eisgrube 16 und 18 sowie um den Stephanshof mit dem Kirchengemeindeamt und den Räumlichkeiten der Kirchenmusik. Begleitet wird die Begehung von einem Fernsehteam (tvo). Durch diesen Umstand haben Sie die Möglichkeit, Einblick in die Präventionsarbeit vor Ort zu gewinnen.

Verpflichtende Schulungen für alle Haupt- und Ehrenamtlichen

Regelmäßige verpflichtende Schulungen sind ebenfalls Teil des Präventionskonzepts. Diese werden von der hierfür ausgebildeten Pfarrerin Kathrin Seeliger durchgeführt, die als Multiplikatorin im Dekanat Bamberg fungiert. Die nächsten Schulungstermine sind im Oktober und März 2025. Sind Sie ehrenamtlich in einer Kirchengemeinde tätig und haben noch keine Einladung erhalten? Dann melden Sie sich gerne bei unserer Präventionsbeauftragten Andrea Hofmann für eine Schulung an (andrea.hofmann@elkb.de).

Prävention in den Gemeinden

Nicht nur die an das Dekanat angegliederten Institutionen sind auf dem Weg. Jede einzelne Kirchengemeinde des Dekanats entwickelt ihre jeweils eigenes Schutzkonzept, da sie aufgrund ihrer individuellen Strukturen unterschiedliche Anforderungen und Risiken haben. Einige Gemeinden sind bereits weiter fortgeschritten, während andere gerade erst beginnen. Zum Fortschritt der Arbeit informieren die Gemeinden jeweils selbst über ihre Gemeindebriefe oder Websites.

Veranstaltungstipp: „Dranbleiben“

Wer sich über das Thema weitergehend informieren möchte, dem sei die Veranstaltung „Dranbleiben!“ am 16. Oktober ans Herz gelegt, zu dem Sie hier die Veranstaltungsankündigung finden:

Nicht lockerlassen beim Thema Missbrauch in der Kirche

Kirchengemeinden veranstalten in der KUFA Bamberg einen Informations- und Gesprächsabend zur ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche

Anfang des Jahres wurde durch die unabhängige ForuM-Studie offengelegt, in welchem Umfang und mit Hilfe welcher Strukturen es in der evangelischen Kirche zu sexuellem Missbrauch gekommen ist. Die Kooperationsgemeinden Erlöserkirche, St. Matthäus Gaustadt und St. Stephan waren zu dieser Zeit bereits Schritte in der Entwicklung eines Präventions- und Schutzkonzepts gegen sexualisierte Gewalt gegangen. Doch nach Veröffentlichung der Studie war das Bedürfnis groß, sich mit weiteren Menschen auszutauschen und dem Thema auch in der Öffentlichkeit mehr Raum zu geben.

„Wir wollen, dass das Thema im Fokus bleibt. So geht es sicherlich vielen Menschen, denen Kirche am Herzen liegt oder denen Kirche ein Dorn im Auge ist. Es muss sichtbar werden, wo kirchliche Strukturen versagt haben, damit es anders werden kann“, so Susanne Nitzsche-Kröner, die den Abend mit vorbereitet hat. Daher habe man gezielt eine unabhängige Forschende eingeladen und sowohl die Räumlichkeit als auch die Moderation außerhalb kirchlicher Kreise angefragt.

Gemeinsam mit Dekanin Sabine Hirschmann laden die Gemeinden nun am 16. Oktober um 19 Uhr unter dem Motto „Dranbleiben!“ in die KUFA Bamberg ein. Soziologin Sabine Wallner (IPP München) wird Einblicke in die Studienergebnisse geben, verschiedene Expertinnen, darunter Prof. Dr. Regina Fritz (Evang. Hochschule Nürnberg) und Ute Staufer vom Bamberger Notruf bei sexualisierter Gewalt (Sozialdienst katholischer Frauen) werden auf dem Podium miteinander ins Gespräch kommen. Durch den Abend und die Diskussion führt Moderator Dr. Florian L. Mayer.

Der Eintritt ist frei.