März 2025: Wichtiger Meilenstein - Alle Bausteine für das Schutzkonzept sind entwickelt
Im März wurden die letzten Bausteine des Schutzkonzepts zur Prävention sexualisierter Gewalt für das Dekanat Bamberg entwickelt. Hiermit ist ein wichtiger Meilenstein im Prozess der Schutzkonzeptentwicklung erreicht. Drei zentrale Themen standen im März im Fokus: Möglichkeiten zur Partizipation, das sexualpädagogische Konzept und das Beschwerdemanagement.
Partizipation
Partizipation bedeutet, Menschen aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden, die sie betreffen. Dies schafft nicht nur Transparenz, sondern fördert auch eine vertrauensvolle Atmosphäre. Insbesondere Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene sollen erleben, dass ihre Meinung zählt und sie selbstwirksam agieren können.
In der Praxis werden im Dekanat folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Entscheidungen werden dort, wo es möglich ist, partizipativ getroffen
- Kommunikation wird so gestaltet, dass ehrliche Meinungsäußerung gefördert wird
- Mitarbeitende und Zielgruppen wissen, wo Beteiligung möglich ist und wo sie begrenzt bleibt
Partizipation ist im Dekanat insbesondere in Gremien wie der Dekanatssynode und dem Dekanatsausschuss mit weiteren Unterausschüssen, in Vorbereitungsteams für Sitzungen, in Konferenzen und Dienstbesprechungen auf Regional-/Dekanatsebene, in der Mitarbeitendenversammlung (MAV) oder in Arbeitskreisen im Dekanatsbezirk möglich.
Sexualpädagogisches Konzept
Sexualität ist ein integraler Bestandteil menschlichen Lebens. Ein sexualpädagogisches Konzept hilft, sprachfähig zu werden sowie Grenzverletzungen zu erkennen und zu benennen. Unsere Leitlinien beruhen auf einer wertschätzenden Haltung gegenüber sexueller Vielfalt und individuellen Identitäten.
Kernpunkte unseres Konzepts sind:
- Sensibilisierung für die Wahrnehmung eigener und fremder Grenzen
- Entwicklung eines reflektierten Umgangs mit Geschlechterrollen und medialen Darstellungen von Sexualität
- Information über Schutzaltersgrenzen und Rechte von Kindern und Jugendlichen
- Bereitstellung von Fachinformationen und Ansprechpartner:innen für Fragen zur Sexualität
Indem wir eine offene und achtsame Haltung in unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen etablieren, schaffen wir einen geschützten Raum, in dem über dieses Thema gesprochen werden kann.
Wir treffen Vorkehrungen, damit in Gruppen und Kreisen, während verschiedener Freizeiten und anderer Situationen die Grenzen jedes Einzelnen möglichst nicht überschritten und die Regeln eines Grenzen wahrenden Miteinanders eingehalten werden. Dazu ist es unerlässlich, dass alle Beteiligten sich ihrer eigenen Grenzen bewusst sind, wie z. B.: Was mag ich im Zusammensein mit der Gruppe? Wo muss ich der*dem anderen Freiräume lassen? Solche und ähnliche Fragen sind im Vorfeld hilfreich. Sie helfen, meine Grenzen und die der anderen zu wahren.
Über diese Schritte informieren wir Eltern bzw. Sorgeberechtigte sowie Interessierte. Das ist vor allem vor größeren Maßnahmen, wie z.B. Freizeiten wichtig. Zusätzlich gibt es immer die Möglichkeit, mit dem Leitungsteam des Dekanatsbezirks darüber ins Gespräch zu kommen, neue Themenbereiche aufzunehmen oder Anregungen zu geben.
Beschwerdemanagement
Ein funktionierendes Beschwerdemanagement stellt sicher, dass Menschen, die negative Erfahrungen machen oder Grenzverletzungen erleben, ihre Anliegen ernst genommen wissen.
Unsere Maßnahmen umfassen:
- Die Einrichtung klar definierter Beschwerdewege innerhalb des Dekanats
- Die Benennung von Ansprechpersonen, an die sich Betroffene wenden können
- Die Veröffentlichung von Hilfs- und Beratungsstellen auf unserer Website
- Die regelmäßige Reflexion und Anpassung des Beschwerdeverfahrens
Dies soll dazu beitragen, dass Beschwerden gehört und strukturiert bearbeitet werden.
In unserem Dekanatsbezirk stehen folgende Beschwerdemöglichkeiten zur Verfügung:
Ansprechpersonen für sexualisierte Gewalt
Meldestelle nach dem Hinweisgeberschutzgesetz
Kontakt zur Leitungsperson Dekanin Sabine Hirschmann
Mitarbeitendenvertretung für Mitarbeitende
... sowie regelmäßige Feedbackmöglichkeiten innerhalb bestehender Gruppen und Kreise sowie bei einzelnen Veranstaltungen.
Nächste Schritte
Aktuell wird der nun erarbeitete Entwurf des Schutzkonzepts in Form gefasst. Anschließend wird die ELKB-Fachstelle "Aktiv gegen Missbrauch" den Entwurf sichten. Nach Genehmigung wird es an den Bamberger Dekanatsausschuss geleitet und von dort aus nach gefasstem Beschluss veröffentlicht.